Dienstag, 27. Oktober 2015

Einfach mal machen

Wer sagt, dass man gute Vorsätze nur in der Silvesternacht haben darf? Ich finde, man kann sich ganz gut auch zum Jahresende hin etwas vornehmen. Darum habe ich ab heute ein neues Motto: 
"Mehr Spontanität, weniger Perfektion."
Das wird diesen Blog hoffentlich mit mehr Leben füllen und mehr Beiträge sprudeln lassen.

In den letzten Monaten war ich irgendwie im Kopf blockiert. Kaum wollte ich mich in meine Kreativecke verkriechen, hat mich eine innere Stimme davon abgehalten: „Nein, nein, erst noch die Spülmaschine ausräumen. Und denk doch an die Steuererklärung. Und du wolltest doch noch den Keller aufräumen. Und die Gummistiefel putzen. Und zum Friseur gehen. Und mit den Kindern den Zoo besuchen. Und schau mal auf deine endlos lange To-Do-Liste, was du alles schon seit Monaten vor dir her schiebst. Das sind alles viel, viel wichtigere Dinge …“
Stimmt. Da stehen so wichtige Sachen wie Fotoalben machen, den Gartentisch abschleifen oder das Zeitschriftenabo kündigen drauf. Den Argumenten meiner inneren Stimme kann ich also schwer wiedersprechen. Nur: Obwohl ich immer brav auf die Stimme gehört habe, habe ich noch keinen einzigen dieser Punkte erledigt.
Da stimmt doch was nicht!

Vielleicht liegt es daran, dass ich irgendwie immer etwas vermeintlich noch Dringlicheres zu tun habe. Sind es nicht die Gläser, die zum Altglascontainer gebracht werden müssen, sind es die Schuhe, die zum Schuster müssen. Oder die Kindergarten-Vesperdose, die jeden Morgen mit pädagogisch und biologisch wertvollem Essen gefüllt werden will. Das schlechte Gewissen liegt wachsam auf der Lauer. Schon beim leisesten Gedanken an  herrliche Stoffberge und Kisten voller bunter Papiere schlägt es blitzschnell zu. Und noch bevor ich mir ausmale, was ich Schönes machen könnte, wird der Gedanke im Keim erstickt.
„Stopp! Keine Zeit!“, ermahnt mich die innere Stimme.

Nach meiner aktuellen Einschätzung finde ich frühestens in 18 Jahren wieder Zeit, um in meine Kreativecke zu gehen – also ungefähr, wenn der Baby-Floh volljährig ist. Es sei denn, ich muss. Aus Mutterpflicht und so. Weil eine gute Mutter eben ab und zu etwas für ihre Kinder selber macht. Das tritt dann ungefähr zwei- bis dreimal im Jahr ein – wenn ein Kindergeburtstag oder Weihnachten ansteht. Oder wenn der kleine Floh zum hundertsten Mal fragt, wo eigentlich das versprochene Prinzessinnenkleid für seine Lottie bleibt.
Wo bleiben da die Glücksmomente?

Ich muss etwas ändern. Und zwar schnell. Also habe ich mir heute vorgenommen, noch diese Woche die Ärmel hochzukrempeln und mit dem nächsten Kreativprojekt loszulegen. Nicht länger auf den richtigen Zeitpunkt warten. Einfach die innere Stimme ignorieren. Einfach mal machen.

Ob das klappt?
Ich werde es Euch nächste Woche berichten.

Bis dahin alles Liebe!
Euer Fräulein Floh

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